Wie wäre es einmal in der Mammutsteppe um 40 000 Jahre vor heute zu leben? In einer Welt, die noch von Mammuts, Riesenhirschen und Wollhaarnashörnern bevölkert ist? In einem Land, in dem Jägerinnen und Sammler das Überleben ihrer Familie sichern? Gemeinsam mit dem Neanderthal Museum, dem Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren und der Fundstelle Vogelherd wurde mit „Eiszeitwelten“ eine digitale Entdeckungsreise in die Eiszeit entwickelt. Das Mobile Game zielt auf ein junges Publikum ab und kann unabhängig vom Museumsbesuch gespielt werden.
Produktion: PlayingHistory | Neanderthal Museum
Meine Tätigkeit: Projektleitung | Game Design | Testing mit der Zielgruppe | Texting
Online: https://neanderthal-blog.de/2023/03/eiszeitwelten-museumserweiterung-per-mobile-game/, https://apps.apple.com/de/app/eiszeitwelten/id1670564553
Preise: Longlist DIGAMUS Award – Die besten Digital-Projekte der Museen
Das Mobile Game Eiszeitwelten erweitert die Museumswelt und ermöglicht einen intuitiven, einfachen Zugang zum Thema „Leben in der Eiszeit“. Die digitale Reise richtet sich insbesondere an junge Spieler*innen und ist unabhängig von einem Museumsbesuch spielbar. Drei eigenständige, spannende Geschichten laden dazu ein, die eiszeitliche Welt zu erkunden, Rohstoffe für Werkzeugherstellung zu sammeln, auf die Jagd zu gehen oder Aufgaben für die eigene Gruppe zu lösen. Jede Story ist an eines der beteiligten Museen angelehnt und setzt einen passenden inhaltlichen Schwerpunkt:
- „Das Ungeheuer“ – Erlebe die Herausforderungen der Eiszeit als Neanderthaler und beweise dich in der Wildnis.
- „Rette das Fest“ und „Die Prüfung“ – Schlüpfe in die Rolle eines modernen Menschen und erfahre mehr über die Bedeutung von Kunst und Musik vor über 40.000 Jahren.
Begleitet werden die Spieler*innen von einem treuen Weggefährten aus der Eiszeit: dem Schneehuhn.
Von Anfang an stand die nutzerzentrierte Entwicklung im Mittelpunkt des Projekts. Die Wünsche und Erwartungen potenzieller Spieler*innen wurden durch regelmäßige Feedbackrunden und direkte Testings mit Besucher*innen des Neanderthal Museums einbezogen. Insbesondere Schulklassen im Alter von 8 bis 12 Jahren testeten das Spiel in frühen Entwicklungsphasen. Ihre Rückmeldungen aus Interviews und Fokusgruppen flossen direkt in den Optimierungsprozess ein, um die bestmögliche Spielerfahrung zu gewährleisten.
Die virtuelle Rekonstruktion Europas vor 40.000 Jahren basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Flora, Fauna und die frühen Menschen dieser Zeit. Dies spiegelt sich sowohl in der Landschaftsgestaltung als auch in den Charakterdesigns wider – von Kleidung bis hin zu Hautpigmentierungen. Genetische Untersuchungen belegen beispielsweise, dass die helle Hautfarbe des Homo sapiens in Europa eine vergleichsweise junge Entwicklung ist, die erst mit der Sesshaftwerdung vor etwa 7.000 Jahren aufkam.
Die Spielgeschichten greifen archäologische Funde und historische Fakten auf. Besonders herausragende Artefakte aus den Sammlungen der Partnermuseen wurden in die App integriert, darunter die über 30.000 Jahre alte Mammutfigur und die berühmte Flöte aus Schwanenknochen aus der Fundstätte Geißenklösterle auf der Schwäbischen Alb. Die musikalische Untermalung der Spielwelt wurde mit Nachbildungen steinzeitlicher Instrumente authentisch nachgestellt.
Das Mobile Game ist kostenfrei in den gängigen App Stores (Google Play, App Store) verfügbar.
Eiszeitwelten entstand gemeinsam mit dem Neanderthal Museum, dem Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren und der Fundstelle Vogelherd. Die Idee für das Projekt und eine mögliche Weiterentwicklung entstand innerhalb des Ice Age Europe Network of Heritage Sites. Das Konzept für das Spiel und dessen Umsetzung in seiner jetzigen Form stammen von Playing History aus Berlin. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Förderung von KULTUR.GEMEINSCHAFTEN im Rahmen des Förderprogramms Neustart Kultur von der Kulturstiftung der Länder.





